Haubis: Die Vielfalt macht's möglich

Christina Kloibmüller

Christina Kloibmüller ist seit 2018 bei Haubis für die Personalentwicklung zuständig. Eine Aufgabe, die so vielfältig ist wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst. Im Interview erzählt sie davon, wie ein Unternehmen von Diversität profitiert.

Personalentwicklung ist ein weites Feld. Was gehört alles zu HR, zu „Human Resources“?

Wir sind im Grunde dafür zuständig, dass wir zu neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommen. Dazu gehört neben dem Erstellen von  Stelleninseraten beispielsweise auch das Bewerbermanagement – also das Sichten und Verteilen von Lebensläufen an die Führungskräfte – auch deren Unterstützung bei der Vorselektion. Aber auch Mitarbeiterbindung ist ein großes Thema, etwa durch Aus- und Weiterbildungsangebote. Wir entwickeln Ausbildungskonzepte, häufig für Führungskräfte, um ihnen neue Führungswerkzeuge an die Hand zu geben, sie zu stärken und dabei zu unterstützen, Schwierigkeiten in ihren Teams vorherzusehen und zu verhindern. Aber auch fachspezifische Schulungen sind denkbar, im Filialbereich etwa Verkaufs- oder Produktschulungen oder im produzierenden Bereich handwerkliche Schulungen.

„Wir brauchen die Vielfalt – denn wenn wir alle gleich wären, würde das Zusammenarbeiten nicht funktionieren.“

Christina Kloibmüller, Leiterin Haubis Personalentwicklung

Diversität ist ein Schlagwort, das im Zusammenhang mit Personalentwicklung häufig fällt. Was verbirgt sich bei Haubis dahinter?

Ich vergleiche unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer gerne mit unseren Produkten. Wir sind bekannt für ein vielfältiges Angebot an Brot und Gebäck – und genauso vielfältig sind die Menschen, die bei Haubis arbeiten. Es sind momentan Menschen 39 verschiedener Nationalitäten bei uns. Wir beschäftigen Menschen aus Äthiopien, Vietnam, der Ukraine, Rumänien, … – aus der ganzen Welt. Unsere jüngsten Mitarbeitenden sind 15 Jahre alt, die ältesten dürfen wir bald in die Pension verabschieden, und teilweise arbeiten Menschen bei uns, die über dem Pensionierungsalter sind. Auch das ist für unsere Diversität wichtig. Es tragen aber auch Menschen mit Beeinträchtigungen, mit unterschiedlichen Kulturen und Religionen und mit unterschiedlichem Ausbildungsstand dazu bei. Bei uns arbeiten Hilfskräfte wie Akademikerinnen und Akademiker. Zu sehen, wie vielfältig die Menschen sind, die bei uns und mit uns arbeiten, ist immer wieder spannend.

Wie profitiert das Unternehmen von dieser Vielfalt?

Wir brauchen sie – denn wenn wir alle gleich wären, würde das Zusammenarbeiten nicht funktionieren. Ich glaube auch, dass jede und jeder persönlich davon profitieren kann. Man kommt zur Arbeit, hat jeden Tag mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun – das bewirkt etwas und das stärkt einen auch. Es fördert auch das Verständnis, etwa von älteren Mitarbeitenden, die durch die Zusammenarbeit verstehen, wie junge Leute ticken. Auch das Wissen und das Verständnis, dass man sich bei der gemeinsamen Arbeit über andere Sprachen, Kulturen oder Religionen aneignet, trägt viel zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung bei.

Haubis LKW Fahrer Titelfoto

Wie kann man Diversität gezielt fördern?

Bei Haubis ist das Schöne, dass sich die Diversität einfach entwickelt hat. Wir sind in den letzten Jahren stark gewachsen, haben viele neue Menschen in die verschiedenen Abteilungen geholt. Viele sind über unsere Initiative „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ zu uns gekommen – das hat die Diversität, gerade was die verschiedenen Nationalitäten betrifft, noch einmal breiter gefächert.

Wie genau funktioniert diese Maßnahme?

Bestehende Mitarbeitende können für ausgeschriebene Stellen Freunde, Verwandte oder Bekannte anwerben. Wenn sie jemanden kennen, von dem sie sich vorstellen könnten, dass er gut auf die Stelle passt, können sie, mit der Einverständniserklärung der Person, eine Bewerbung abgeben. Entscheiden wir uns für die Person und bleibt sie ein Jahr bei uns im Unternehmen, bekommt der bewerbende Mitarbeitende eine Prämie ausgezahlt. Dahinter steckt der Gedanke, dass wohl die wenigsten jemanden in die eigene Firma holen würden, bei dem sie sich nicht sicher wären, dass es passt. Es ist also eine Möglichkeit, gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen. Und wir haben bisher sehr positive Erfahrungen damit machen dürfen. Ich freue mich über jede Prämie, die ich in Auftrag geben darf!

Inwiefern profitieren davon die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?

Für viele ist die Sprachbarriere ein Thema, das sie davon abhält, sich zu bewerben. Kennt man nun aber jemanden, der vielleicht die gleiche Sprache spricht und einen motiviert, es zu probieren, senkt das diese Hürde. Wir als Unternehmen profitieren aber auch hiervon, weil wir Menschen im Unternehmen haben, die noch nicht so gut Deutsch sprechen, aber vielleicht auch andere, mit denen sie die Sprache teilen – so können sie sich helfen und unterstützen, voneinander und miteinander lernen.

Haubis Backshop Katharina Krahofer beim Bedienen

Achtet ihr beim Recruiting bereits auf eine „gute Mischung“?

In gewissen Bereichen, ja. Wir haben in manchen Abteilungen viele Mitarbeitende, die relativ knapp hintereinander in Pension gehen, das darf man nicht übersehen. Da achten wir darauf, dass wir bei den Nachbesetzungen nicht nur Personen einer Altersgruppe ansprechen, sondern viele verschiedene. Diese Durchmischung in allen Bereichen braucht es einfach.

„Zu sehen, wie vielfältig die Menschen sind, die bei uns und mit uns arbeiten, ist immer wieder spannend.“

Christina Kloibmüller, Leiterin Haubis Personalentwicklung

Habt ihr euch für noch mehr Diversität bestimmte Ziele im Bereich Personalentwicklung gesetzt?

Wir wollen vor allem als Mitarbeitende für den Filialbereich oder als Guides in unserer Erlebniswelt ganz gezielt Pensionisten und Studierende ansprechen, um deren Potenziale zu nutzen. Es geht dabei um „Mini-Jobs“, mit denen sowohl den Älteren als auch den Jüngeren geholfen ist, die mit einem Arbeitstag in der Woche etwas dazuverdienen oder einfach einen Tag aus ihrem Alltag rauswollen. Auch haben Studierende oder Pensionisten oft am Wochenende besser Zeit und können andere Mitarbeitende entlasten und ihnen die Möglichkeit geben, sich am Wochenende zu erholen. Wir wollen außerdem unsere Diversität noch viel mehr nach außen tragen. Bei Haubis gibt es so viele Möglichkeiten, so viele Jobs, so viele unterschiedliche Menschen – man denkt gar nicht, dass sich das alles in einer Bäckerei verbirgt.

Sie sind die Haubis Superkräfte: Anna Maria Rottermanner

Aufgabe bei Haubis: „Das Valentin“ im Bereich Backshop. Hier ist ihr Hauptaugenmerk auf selbstständiges Bestücken und Backen sowie auf den aktiven Verkauf gerichtet.

„Superkraft“: Dank 62 Jahre geballter Lebenserfahrung bringt sie so schnell nichts aus der Ruhe. 

Meine Kolleginnen und Kollegen schätzen an mir …
… meine Verlässlichkeit, dass ich selbstständig arbeite – und eine echte Teamplayerin bin.

 

Anna Maria Rottermanner

Ioana Melter

Aufgabe bei Haubis: Sie ist Reinigungskraft in der Produktion in Petzenkirchen und auch für die Umfeldreinigung zuständig.

„Superkraft“: Weil sie schnell und gut Deutsch gelernt hat, unterstützt sie neue Kolleginnen bei der Eingliederung in den Arbeitsalltag und leistet wertvolle Dolmetsch-Arbeit für die Teamleitung.

Meine Kolleginnen und Kollegen schätzen an mir …
… meine Hilfsbereitschaft und gute Laune. Ich interessiere mich für die Anliegen meiner Kolleginnen und helfe, wo ich kann – ich bin nicht nur Kollegin, sondern auch Freundin.

Ioana Melter

Stefan Plieweis

Aufgabe bei Haubis: Er ist Anlagenfahrer im Teiglingswerk in Petzenkirchen. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Qualitätskontrolle der Produkte.

„Superkraft“: Aufgrund seines eingeschränkten Hörvermögens ist seine Sehkraft besonders gut. Er achtet vermehrt auf Warnlampen und erkennt Störungen meist am schnellsten.

Meine Kolleginnen und Kollegen schätzen an mir …
…. meine offene und fröhliche Art. Ich lache gerne und viel!

Stefan Plieweis