Die Brezel und der Bäcker

Die Brezel gilt als das häufigste Gebildbrot in unseren Breiten. Für den Berufsstand des Bäckers hat sie eine besondere Bedeutung. Wir sagen euch warum das so ist, wie man sie macht und woher sie kommt.

Herstellung

Die Brezel oder auch Brezen kommt vor allem in Süddeutschland und Österreich vor. Bei dem sogenannten Gebildbrot handelt es sich um einen symmetrisch verschlungenen Teigstrang. Je nach Region liegen die "Ärmchen" weiter oben oder unten, der obere Bogen wird teilweise mit einem Schnitt versehen. 

Für das Herstellen der Brezel wird von Bäckern eine spezielle Wurftechnik verwendet. Zuerst wird ein Teigstrang so gerollt, dass dieser sich auf beiden Seiten nach außen hin verjüngt. Dann wird er an beiden Enden gehalten und mit einer kurzen, ruckartigen Bewegung versetzt man der verdickten Mitte einen 180° Drall und legt die Brezel gleichzeitig auf die Arbeitsfläche nieder. Mit viel Übung dauert diese Vorgang nur etwa eine Sekunde.

Die Brezel und die Bäckerzunft

Brezel leitet sich vom lateinischen Wort Bracchium ab, was soviel wie Arm bedeutet. Die ineinander verknoteten Teile symbolisieren verschränkte, betende Arme, da zu dieser Zeit beim Beten die Arme noch vor der Brust gekreuzt, und die Hände auf die Schultern gelegt wurden. 

Bereits seit Beginn des 14. Jahrhunderts ist die Brezel das Zunftzeichen der Bäcker. Entweder alleinstehend oder dargestellt mit zwei Löwen, die die Brezel gemeinsam halten. Durch die Brezel sind zwei Schwerter gekreuzt und über der Brezel befindet sich eine Krone. 

Die Geschichte der Brezel

Die Brezel war ursprünglich eine religiöse Fastenspeise. Der Ursprung konnte jedoch bisher nicht genau festgestellt werden. Einer Legende nach wurde die Brezel von einem Bäcker erfunden, der aufgrund einer Schandtat eigentlich gehängt werden sollte. Da er seinem Herren bisher gute Dienste erwiesen hatte, gab dieser ihm eine Chance: „Back einen Kuchen lieber Freund, durch den die Sonne dreimal scheint, dann wirst du nicht gehenkt, dein Leben sei dir frei geschenkt.“

Eine andere Geschichte erzählt, dass Mönche für die Fastenzeit einst 40 Ringe an einem Band erhielten und jeden Tag einen Ring verzehren und dazu ein Bier trinken durften. 

Die Brezel heute

Heute gibt es die Brezel in vielen verschiedenen Varianten. Je nach Region, Tradition und Anlass werden die unterschiedlichsten Varianten gebacken. Die Geschmacksrichtungen reichen von süß bis sauer und werden aus Germteig genauso wie aus Blätterteig hergestellt. Die wohl beliebteste und bekannteste ist aber heute wohl die Laugenbrezel. Denn was wäre eine Oktoberfest in München auf der Wiesn ohne Brezen. 

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