„Der gute Fang“: In der Familie. Seit 2023.
Es gibt große und gute Neuigkeiten in unserer Familie. Wobei: So neu auch wieder nicht, denn es ist schon wieder ein paar Monate her, dass Haubis und „Der gute Fang“ in Ybbs beschlossen haben, gemeinsame Sache zu machen. Höchste Zeit, die vielbeschäftigten Köpfe der beiden Unternehmungen, Hannah Neunteufel und Anton Haubenberger, für einen Gedankenaustausch an einen Tisch zu holen. In bester, ja beinahe Urlaubs-Stimmung am „Donaulido“.
„Wer ein Lokal betreibt, braucht am Anfang Geduld und Gelassenheit. Das war in den ersten Haubiversum-Jahren nicht anders.“
Anton Haubenberger, Haubis Geschäftsführer
Hier die Patronin eines erstklassigen Lokals, dort der Geschäftsführer eines renommierten Bäckereiunternehmens. Was hat euch geschäftlich zusammengeführt?
Hannah Neunteufel (HN): Begonnen hat alles mit meiner Gabe, Gelegenheiten beim Schopf zu packen. Seit wir mit unserem Fine-Dining-Restaurant „Der gute Fang“ und unserem Bistro „fischbar“ die Ybbser Stadthalle bespielen, war mein Plan, einen lokalen Visionär mit ins Boot zu holen. Dann habe ich Anton und seine Familie als Gäste kennengelernt. Wir kamen ins Gespräch, dabei tun sich Genussmenschen ja bekanntlich leicht …
Anton Haubenberger (AH): … und von dort war es nicht weit zu einem ersten geschäftlichen Termin, bei uns in Petzenkirchen.
HN: Ich bin sozusagen bei Anton reingekracht und habe ihm direkt von meiner Idee erzählt. Wir haben so viele gemeinsame Schnittmengen, da war das aufgelegt.
AH: Vom Bauchgefühl her. Aber meine Ratio wollte auch noch davon überzeugt werden, dass unsere Unternehmen in vielerlei Hinsicht zusammenpassen. Haubis und die gehobene Gastronomie.
HN: Zwei Universen, die sich gegenseitig bedingen!
Also der „Neo-Gastronom“ und die „Zugereiste“?
AH: Beides falsch. Als hätten wir nicht bereits mit dem Haubiversum, unseren Backstuben samt Café und nicht zuletzt dem „Valentin“ einiges an gastronomischer Erfahrung sammeln dürfen.
HN: Und als hätte ich nicht meine Kindheit in Ybbs verbracht. Mein Vater und ich sind damals im Sommer täglich quer über die Donau geschwommen. Daher auch meine Liebe zu diesem Fluss und mein Interesse an der Gastro- Ausschreibung im Zuge der Stadthallenerneuerung. Ich habe von Anfang an das Potenzial dieses Standorts gespürt. Und zwar für alle gastronomischen Ideen, die wir hier verwirklicht haben und weiter verwirklichen wollen.
„Der gute Fang“ ist Bellevue genauso wie Restaurant und Feierei. Eine ganz besondere Eigendefinition.
HN: Für einen ganz besonderen Platz. Und genau den hat sich die Gegend hier verdient. Wir wollen das Leben am Wasser feiern, das Gefühl der Sommerfrische verbreiten, zu nachhaltigen Urlaubstagen genauso einladen wie zu ein paar gemütlichen Stunden mitten im Alltag.
AH: Mit einem gastronomischen Angebot, das das ganze Spektrum zwischen Bistro und Fine Dining abdeckt. Was mir daran gefällt, ist die Erstklassigkeit auf der einen Seite und die Zugänglichkeit auf der anderen. Hannah und ihr Team nehmen alle Gäste kulinarisch gleich ernst, auch die Jüngsten. Sprich: „Der gute Fang“ ist genauso eine tolle Familien-Location.
HN: Und wir sind mitten drin, unser Gastronomie-Konzept noch mehr in alle Richtungen zu öffnen. Denn wenn wir etwas ganz bestimmt nicht sind, dann abgehoben. Wir streben einfach nach Perfektion und stehen für Qualität. Damit sind wir Haubis ja ganz und gar nicht unähnlich.
AH: Darum kommen wir bei unseren gemeinsamen Ideen für neue Produkte so gut zusammen. Durch unsere Beteiligung an Hannahs Unternehmen können wir einerseits unsere Kompetenz in Sachen innovativer Rezepturen voll zur Geltung bringen.
HN: Andererseits spielen wir für euer Rezept-Forschungsteam die Rolle einer Entwicklungsküche, wo gleich mal im Echtbetrieb getestet und weiter optimiert werden kann.
Der hohe Anspruch, die Liebe zum Detail … gibt es sonst noch etwas, das euch verbindet?
AH: Die spezielle Energie eines Familienunternehmens. Hannahs Sohn Jakob ist der großartige Küchenchef des Hauses, das Serviceteam rund um den Top-Sommelier Mario eine eingeschworene Frau- und Mannschaft. Man kann also durchaus von einer Der-gute-Fang-Familie sprechen.
HN: Bei euch braucht es zum Familienunternehmen eigentlich keinerlei zusätzliche Erklärung. Außer vielleicht, dass wir mit Ende Juni die Kunst deines Bruders Peter ins Lokal geholt haben. Und dass dein Vater Toni sich begeistert als „Aficionado“ unserer Projekte deklariert hat und damit unser Genuss-Botschafter geworden ist.
AH: Sogar mit eigener Visitenkarte. Eine Parade-Aufgabe für einen Netzwerker wie ihn!
„Wir lieben es, Gas zu geben. Für Neugierige, die zufällig vorbeischauen genauso wie für ein voll ausgebuchtes Haus am Abend."
Hannah Neunteufel, Patronin von „der Gute Fang“
Die Strahlkraft eures Lokals reicht weit über das Mostviertel hinaus. Eure Gäste kommen von überall her und ganz gezielt zu euch. Doch immer mehr Leute besuchen euch spontan, zum Beispiel auf einer Rad- oder Wandertour. Ganz ohne Schwellenängste?
HN: Die gibt es bei uns schlichtweg nicht, weil unser Lokal einladend ist – und wir für alle etwas zu bieten haben. Ob ich jetzt einfach einen Kaffee oder ein Glaserl Wein trinken will, Lust auf ein richtig gutes Kalbsbeuschel oder Schnitzel habe oder mich vom Küchenchef mit einem Überraschungsmenü verwöhnen lasse. Für die Rohstoffe suchen wir übrigens gezielt den Kontakt mit Partnern vor Ort, wie den Permakultur-Betreibern auf Schloss Rottenhof oder der lokalen Jägerschaft.
AH: Uns habt ihr ja bereits fix im Boot bzw. Netz. Was ist eigentlich dein Haubis Lieblingsprodukt?
HN: Als Kind hätte ich mich vom Petzenkirchner Bauernbrot ernähren können, mit einer dicken Schicht Kräutertopfen.
AH: Das klingt fast zu kitschig, um wahr zu sein.
HN: Ich weiß, aber dieses Kindheitsbrot ist bis heute mein Haubis Liebling. Ich könnte es mir perfekt für unser Frühstücksangebot vorstellen, das es irgendwann geben wird.
AH: Und nach dem mich jetzt schon alle fragen!
HN: Jetzt drehen wir erst einmal weiter an unseren Öffnungszeiten und machen Lust auf unseren Aperitif am „Donaulido“.