Unimarkt: Mit Anspruch und Ansprache
Hinter jedem „Unimarkt“ steht an sich schon ein besonderes Konzept – allem voran das ausgeprägte Regionalsortiment. Dass der Raum für Gestaltung damit noch längst nicht ausgeschöpft ist, zeigen Iris und Georg Deisinger an ihrem Standort im oberösterreichischen Gallneukirchen. Sie setzen auf Haubis Brot und Gebäck.
Unimarkt als Franchise
Wer „quer“ in eine Branche einsteigt, hat mitunter einen frischeren Blick aufs große Ganze. Zumindest zeigt es das Beispiel der beiden Unimarkt-Kaufleute im oberösterreichischen Gallneukirchen. Von der Ausbildung her Textil-Einzelhandelskauffrau und Kfz-Mechaniker bekamen Iris und Georg Deisinger von der Unimarkt-Zentrale ein Franchise-Angebot.
„Wir waren eigentlich auf der Suche nach einem größeren Lokal für den Getränkehandel von Georgs Eltern“, erinnert sich Iris Deisinger. „Und eigentlich haben wir uns damals auf Katsdorf als Suchgebiet konzentriert. Aber dann kam Unimarkt auf uns zu – und wir wurden selber Kaufleute.“
Das Ehepaar übernahm 2010 und baute den Markt vor fünf Jahren zu einem topmodernen Standort um. Wobei die einladenden Räumlichkeiten und das mit Bedacht gewählte Sortiment nur einen Teil des Einkaufserlebnisses ausmachen.
Unimarkt: eine familiäre und freundschaftliche Atmosphäre beim Einkaufen
Dazu Iris Deisinger: „Uns ist ein persönlicher Zugang wichtig, einerseits zum Team, andererseits zu den Menschen, die zu uns einkaufen kommen. Darum herrscht bei uns eine familiäre, fast freundschaftliche Atmosphäre.“ Das bedeutet auch, sich Zeit nehmen für die Leute, die Lust auf eine kleine Plauderei beim Einkaufen haben.
„Ich sehe uns hier durchaus auch in einer gesellschaftlichen Funktion“, erklärt Iris Deisinger. „Speziell unsere älteren Kundinnen und Kunden haben das Gefühl, immer häufiger einfach abgefertigt zu werden und dadurch mehr und mehr am Rand zu stehen. Wir holen sie zurück in die Mitte.“
Wobei die Deisingers und ihr Team durch das Zuhören auch eine sehr klare Vorstellung davon bekommen, was sich ihre Klientel in den Regalen wünscht. „Selbstverständlich können wir nicht jeden dieser Artikel auch tatsächlich listen“, ergänzt Georg Deisinger. Aber wenn ich im Großhandel unterwegs bin, nehme ich schon mal das eine oder andere spezielle Produkt mit. Ich sehe das als persönlichen Service.“
„Uns ist ein persönlicher Zugang wichtig – darum herrscht bei uns eine familiäre, fast freundschaftliche Atmosphäre.“
Iris Deisinger, Unimarkt-Kauffrau
Das Gespür für die Kunden
Persönlich ist auch die Präsenz der Familie Deisinger im Markt. Sie sind ein aktiver Teil ihres 20-köpfigen Teams und packen an, wo es gerade notwendig ist. „Wenn jemandem etwas runterfällt und ich putzen komme oder wenn ich die Gänge im Markt kehre, dann macht schon mal eine Kundin große Augen“, lächelt Georg Deisinger. Aber ausschließlich im Büro sitzen, ganz auf die Zahlen und Abläufe konzentriert, wäre dem Kaufleute-Paar schlichtweg zu wenig.
„Direkt im Markt bekommen wir viel mehr mit als uns der reine Absatz erzählt“, bestätigt Iris Deisinger. Etwa nach der Umstellung des Brot- und Gebäckangebots auf Selbstbedienung. „Es ist spannend zu sehen, wie der SB-Bereich speziell bei den Jungen funktioniert. Da wird in aller Ruhe das Etikett mit den Inhaltsstoffen geprüft und entsprechend ausgewählt. Und für die, die weiterhin gerne direkt beraten werden möchten, sind wir selbstverständlich nach wie vor da.“
Treue zu den Regional- und Bioprodukten
Der Großteil der ofenfrischen Produkte kommt übrigens aus unseren Backstuben in Petzenkirchen, die das Unimarkt-Team bereits im Zuge eines Betriebsausflugs ins Haubiversum - Die Brot-Erlebniswelt kennengelernt hat.
Zur angebotenen Auswahl erklärt Georg Deisinger: „Die Klassiker gehen bei uns besonders gut. Also die teigigen Haubis Semmerln, Mohnflesserln und Salzstangerln oder auch das Topfenkornweckerl.“ „Das ist übrigens mein absoluter Favorit“, ergänzt Iris Deisinger. „Das Topfenkornweckerl esse ich fast jeden Tag, am liebsten zum Frühstück. Und auch das Brot macht uns große Freude, da gehen die Verkaufszahlen gerade steil nach oben.“ Was wohl auch mit dem Einkaufsverhalten der Unimarkt-Kundinnen und -Kunden zusammenhängt, das sich an die aktuelle Preislage anpasst. Obwohl Aktionen jetzt noch mehr Zulauf haben als früher und sich Diskont-Artikel schneller drehen, verzeichnen die Deisingers aber gleichzeitig eine Treue zu den Regional- und Bioprodukten und ein Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln.
„Unser Kundenmanager bei Haubis versteht unsere Marktstruktur und den Bedarf, der sich daraus ergibt."
Georg Deisinger, Unimarkt-Kaufmann
Nachhaltig Einkaufen und Unterstützung des Sozialmarktes
Georg Deisinger: „Dass wir in unserem Markt kaum etwas wegwerfen, liegt am nachhaltigen Einkaufen unserer Klientel. Wir zeichnen Artikel, die sich dem MHD nähern, relativ rasch mit Preisreduktionen aus. Entsprechend zügig läuft der Absatz.“ Ergänzend unterstützen die Deisingers den lokalen Sozialmarkt, der zweimal pro Woche die zur Verfügung gestellten Waren abholt. Nicht selten sind darunter Spenden von Unimarkt-Kundinnen und -Kunden.
„Es freut mich riesig zu sehen, dass es nach wie vor eine starke Solidarität bei uns gibt. Zwischen den Menschen, die bei ihrem Einkauf frei wählen können, und anderen, die dieses Privileg nicht oder nicht mehr haben“, meint Iris Deisinger. „Dazu wird unser Sozialmarkt immer wieder von offizieller Seite gesponsert. Die Verantwortlichen kommen dann mit einem verfügbaren Betrag zu uns und meist einer klaren Vorstellung, welche Art Waren wir einpacken sollen – oft die besonders hochwertigen. Das macht unserem gesamten Team Mut, an unseren Vorstellungen vom Zusammenleben und Zusammenwirken dranzubleiben.“