Vom kleinen, feinen Unterschied

Mohnflesserl welches per Hand geflochten wird

Millionen von Haubis Mohnflesserln verlassen Jahr für Jahr unsere Backstuben in Petzenkirchen. Selbst wenn sie auf den ersten Blick alle gleich perfekt aussehen, ist doch jedes Stück ein Unikat. Kein Wunder, sie sind schließlich handgefertigt.

Handgemachter Genuss

Schneller, höher, stärker … Unsere Gesellschaft befindet sich mehr denn je in einer Art Wettlauf. Dabei stehen auch ein „Günstiger“, wenn nicht sogar ein „Billiger“ ganz weit oben auf der Liste an vermeintlichen Werten und Zielen. Wie lässt sich all das im typisch österreichischen „Körberl“ zusammenbringen und mit den grundsätzlichen Anforderungen an Brot und Gebäck vereinen? Schließlich gilt es einerseits, den Bedarf an einem Grundnahrungsmittel zu decken, andererseits wird von diesem Grundnahrungsmittel eine hohe Qualität und das damit verbundene Genusserlebnis erwartet. Wir haben uns mit unserem Geschäftsführer Anton Haubenberger über diese Gratwanderung unterhalten. Und dafür ein absolutes Lieblingsprodukt als Ausgangspunkt genommen: das Haubis Mohnflesserl.

Mohnflesserl flechten

Mehr als ein Weckerl – das Mohnflesserl als Kulturgut

BB: Anton, mit dem Haubis Mohnflesserl stellen wir in unseren Backstuben ein Stück Gebäck her, das in Teilen Österreichs sozusagen ins kulturelle Erbe eingeschrieben ist. Was braucht es für ein Mohnflesserl, das diesen Namen verdient? 

AH: Rein von der Rezeptur her sind es schlicht und einfach möglichst pure Zutaten, in erster Linie Weizenmehl, Wasser und Salz für den Teig. Und dann ist da natürlich noch die Sache mit der ganz besonderen Formgebung. 

BB: Du meinst die striezelartige Flechtung, bei der ein Teigstrang kunstvoll ineinander gedreht wird? 

AH: Genau. Dadurch ergibt sich eine Optik, die ein Mohnflesserl optisch unverwechselbar macht. Gleichzeitig vergrößert sich durch die Flechtung die Oberfläche, die beim Backen knusprig werden kann. In Kombination mit der feinen Mohnbestreuung ist das Geschmackserlebnis kaum zu übertreffen. Kein Wunder, dass dieses Gebäck über allen Maßen beliebt ist. 

BB: Wobei die Bestreuung ja ebenfalls eine Art Glaubensfrage darstellt. 

AH: Die kann man ganz puristisch anlegen, also rein mit Mohn. Oder – wiederum ein Oberösterreich-Spezifikum – mit einer Mischung aus Mohn und grobem Salz. Dieses Weckerl ist tatsächlich Kult, und jeder Mohnflesserl-Fan hat seine erklärte Vorstellung vom „So und nicht anders“. 

BB: Und wie gut gelingt es unseren Teams in den Backstuben, diese Vorstellung zu treffen? 

AH: Wir sind extrem nah dran an der absoluten Mohnflesserl-Idealvorstellung. Wir beschäftigen uns allerdings auch schon jahrzehntelang damit. Seit 1989 gehört es zu den Produkten, die ganz besonders für uns und unser Bekenntnis zum Handwerk stehen.

Stetige Weiterentwicklung

BB: Knappe drei Sekunden brauchen unsere Bäckerinnen und Bäcker zum Flechten. 

AH: Manchmal sind es sogar bloß zwei. Der Ablauf schaut wie zufällig aus, ganz nebenbei. Und doch steckt darin absolute Präzision. 

BB: Eine anspruchsvolle Fangemeinde also? 

AH: Und das zu Recht. Wir streben nach einer Weiterentwicklung unserer Produkte und damit dieses Langzeitlieblings. Wie können wir beispielsweise die Rezeptur weiter optimieren, etwa durch den Einsatz von Natursauerteig? 

BB: Eine Spezialaufgabe für unsere hauseigene Abteilung für Forschung und Entwicklung! 

AH: Und die geht in solchen Fragen Hand in Hand mit unseren Rohstoff-Expertinnen und -Experten. Ihre Aufgabe ist es, die besten Quellen für den Bezug von Mehl bis Mohn aufzutun. Das ist nicht immer einfach, aber wenn es gelingt, ist es ein Gewinn. So können wir heute mit Stolz sagen, dass in unseren Mohnflesserln zu 100 % Mehl mit dem AMA-Gütesiegel verarbeitet wird. Und dass etwa für die Bestreuung ausschließlich Innviertler Blaumohn zum Einsatz kommt. 

BB: Das klingt absolut erstklassig. 

AH: Und doch soll das Haubis Mohnflesserl in möglichst viele Haushalte kommen, quasi in die Familie. Darum haben wir es u. a. bewusst zum Teil des Haubis Verwöhnkörberls gemacht, das sich in tiefgekühlter Form zu Hause ideal bevorraten lässt. 

BB: Für den gastronomischen Einsatz gibt es drei unterschiedliche Größen, vom klassischen Jourgebäck über die maßgeschneiderte „Medium“-Dimension bis hin zum Standardformat. 

AH: Jedes für sich ein Ergebnis unseres offenen Ohrs für die Bedürfnisse des Marktes. Das ist nämlich auch eine unserer Spezialitäten: zuzuhören. Und aus dem Gehörten heraus Produkte zu schaffen, die eine Bandbreite anbieten. In der Größe, im Handling, in der Herkunft der Rohstoffe von konventionell bis bio. 

BB: Ein Von … Bis, auch in der Preisgestaltung? 

AH: Natürlich. Wobei ein fair kalkulierter Preis nur einen Aspekt der Begehrlichkeit eines Produkts ausmacht. Wir vertrauen hier auf die Mündigkeit unserer Kundinnen und Kunden. Wer österreichische Qualität möchte, in bester handwerklicher Tradition gefertigt, schaut sowieso sehr bewusst darauf, was im Einkaufswagen landet. Und bemerkt dabei vermutlich, dass bei uns kein Mohnflesserl dem anderen zu 100 Prozent gleicht. Die minimalen Abweichungen ergeben sich durch die individuelle Handschrift unserer Bäckerinnen und Bäcker. Und ich sage mit vollster Überzeugung: Wir würden es nicht anders haben wollen. Allein schon den echten Mohnflesserl-Fans zuliebe!

Mohnflesserl beim bestreuen mit Mohn

„Jedes unserer Mohnflesserl ist ein Meisterwerk der Backkunst."

Anton Haubenberger, Haubis Geschäftsführer

Wenn man den Dreh raushat...

... wirkt das Flechten eines Mohnflesserls beinahe wie ein Vergnügen. Tatsächlich herrscht eine besonders geschäftige und freudvolle Stimmung in unseren Backstuben, wenn Mohnflesserln auf dem Produktionsplan stehen. Dass dies nicht ohne die Professionalität unseres Teams geht – und unzählige Stunden des Übens, Übens und nochmal Übens – versteht sich von selbst. Ob man diese Hingabe ans Handwerk schmecken kann? Wir sind davon überzeugt.

Mohnflessserl flechten