Teil 1: Bestes Mehl? Aber sicher!
Von Dinkel bis Weizen, von Bio bis konventionell, von der Backstube bis zur Konditorei: Wo immer bei Haubis Mehl oder Getreide im Spiel ist, stammt es bevorzugt aus Österreich – und das entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Möglich wird das durch langjährige Partnerschaften mit bäuerlichen Betrieben und Mühlen, die unsere Ideale teilen.
Der rote Faden
Unser regionaler Einkauf von Rohstoffen zieht sich wie ein roter Faden durch die Haubis Firmengeschichte. Er hatte schon immer seine Vorteile – für alle Seiten. Unabhängig von Größe und Struktur sind wir auf Produktionsbetriebe in der Umgebung zugegangen und haben von unseren Wünschen erzählt. Hier von einer Getreidesorte wie dem Waldstaudenroggen, die für Österreich einst traditionell und irgendwann Mangelware war. Dort von unserer Vorstellung einer idealen Kreislaufwirtschaft, die mit unseren ersten Fixabnahmen für Bio-Getreide begann und heute immer weitere Früchte trägt. Neben den produzierenden Bäuerinnen und Bauern waren dabei immer auch jene maßgeblich am Erfolg der „Mission regional“ beteiligt, die das Getreide zu Mehl vermahlen.
Haubis Mühlenpartner
Es sind verschiedene Mühlen, mit denen uns teils jahrzehntelange Partnerschaften verbinden – Naheverhältnisse, für die nicht die Kilometer zählen, sondern Werte wie Qualität und Vertrauen. Und wie in jeder guten Geschäftsbeziehung interessiert uns nicht nur, wann sie uns wie viel zu welchem Preis liefern können. Wir wollen wissen, was sie an- und umtreibt, in Zeiten wie diesen. Darum haben wir zwei „unserer“ Mühlen einen Besuch abgestattet. Sie stehen beispielhaft und stellvertretend für alle, die uns so zuverlässig mit erstklassigem Mehl und hochqualitativen Getreideprodukten versorgen.
UNSERE MÜHLENPARTNER
Station 1: Die Kittel Mühle
Oder Anton Kittel Mühle Plaika GmbH, wie sie mit vollem Namen heißt. Sie steht in Bergland, gerade mal einen Steinwurf von unseren Backstuben in Petzenkirchen entfernt. Als ebenfalls eigentümergeführtes Unternehmen hat sie Haubis seit den Anfängen begleitet. „Unsere beiden Unternehmen haben sich mehr oder weniger Hand in Hand entwickelt“, erinnert sich der Kittel-Mühlen-Geschäftsführer Hannes Taubinger. „Mit der Zeit schätzt man immer bewusster, wie sehr man sich aufeinander verlassen kann.“ Selbst wenn dies bedeutet, dass man um 8 Uhr abends oder 3 Uhr früh noch mal mit zwei Paletten Mehl ausrücken muss, weil die Vorräte in den Backstuben schneller zur Neige gehen als geplant? „Selbst dann“, lacht Hannes Taubinger. „Auch wenn diese Spontaneinsätze nicht mehr vorkommen, seit Haubis seine Mehlsilos so eindrucksvoll ausgebaut hat. Außerdem hatten wir es ja zum Glück nicht weit. Unsere Standortvoraussetzungen sind einfach top, umso mehr, als sich der Transport gerade ordentlich zu Buche schlägt.“
„Leistung, Preis und Qualität müssen passen. Sonst wären Haubis und wir wohl gute Freunde, aber bestimmt keine Geschäftspartner!“
Hannes Taubinger, Kittel Mühle
Österreichische Herkunft des Getreides
Auch von den produzierenden Betrieben zur Mühle ist es zum Glück nicht weit. Etwa 60 Prozent allen in der Kittel Mühle vermahlenen Getreides stammen aus dem Raum Krems, St. Pölten, Zwettl oder ohnehin direkt aus Petzenkirchen. Der Rest aus dem übrigen Niederösterreich. Und die Gerüchte, dem österreichischen Markt könnte aufgrund von Ausfuhrbeschränkungen in der Ukraine Rohstoffe fehlen?
Hannes Taubinger: „Meines Wissens wird in Österreich kein Kilogramm ukrainisches Getreide zu Mehl vermahlen. Mal ganz abgesehen davon, dass die Kosten für die Anlieferung sich kaum rechnen würden. Bei den produzierenden Betrieben hierzulande liegt der Schwerpunkt derart auf österreichischer Herkunft, und unser Getreide ist von derart hoher Qualität. Da ist es schon wahrscheinlicher, dass wir Mehl exportieren statt importieren.“
Von Mühlen und Wasserkraft
Doch die Kittel Mühle liefert nicht nur bestes, qualitätsgesichertes Mehl. Hannes Taubinger hat sich mit einem zweiten Geschäftsfeld breit aufgestellt: der Erzeugung von Ökostrom.
„Zwei Standbeine sind nie verkehrt, das wussten bereits meine Eltern, die unser Familienunternehmen vor mir geführt haben“, erklärt Hannes Taubinger. „Und die Verbindung von Mühlen und Wasserkraft ist ja eine historisch gewachsene. Mein Urgroßvater hatte 1906 bereits eine Turbine in Betrieb. In den 1980ern haben meine Eltern dann begonnen, intensiv in den Energiebereich zu investieren.“
Inzwischen kann die Kittel Mühle auf Strom aus 21 Wasserkraftwerken und 12 Windkraftwerken zurückgreifen und ihn entlang der gesamten Stromwertschöpfungskette vermarkten. Ein Teil davon befindet sich im eigenen Besitz, der Rest sind Beteiligungen. Als grüne Ergänzung dienen Photovoltaik-Flächen. „Mit dem erzeugten Strom versorgen wir nicht nur uns selbst, sondern einen ständig wachsenden Kreis an Endkunden unterschiedlicher Verbrauchsanforderungen.“ Dieser Ökostrom macht die Kittel Mühle naturgemäß unabhängiger von der Strompreisentwicklung. Hannes Taubinger: „Außerdem lässt er eine Quersubventionierung zu. In Zeiten, in denen die Mühle besonders gut läuft, hilft sie dem Strombereich und umgekehrt. Auf zwei Beinen zu stehen ist mir wichtig. Es hilft ganz einfach der Stabilität.“